Glossar

Free Cashflow

Der Free Cashflow (kurz: FCF; deutsch: freier Cashflow) errechnet sich aus dem Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit abzüglich den Investitionsausgaben (Capex). Mit den Mitteln aus dem Free Cashflow können Unternehmen Dividenden zahlen oder Aktien zurückkaufen. Der Free Cashflow verdeutlicht, wie viel Geld für die Aktionäre eines Unternehmens unter dem Strich tatsächlich übrig bleibt. Diese Kennzahl kann durch Bilanztricks praktisch nicht manipuliert werden.

ROE

Bei der Eigenkapitalrendite (engl.: return on equity (ROE)) handelt es sich um eine Kennzahl, die aussagt, mit welcher Verzinsung sich das investierte Kapital der Eigenkapitalgeber innerhalb einer Rechnungsperiode entwickelt hat und ist eine wichtige Profitabilitätskennzahl. Entgegen der allgemeinen BWL arbeiten wir im Zähler mit dem FCF statt mit dem Nettoergebnis, wobei wir zum FCF noch die Abschreibungen addieren. Die BWL nimmt im Zähler das Ebit oder das Nachsteuerergebnis (je nachdem was man betrachten will), Buffet arbeitet mit dem Nachsteuerergebnis, addiert die Abschreibungen hinzu und zieht den Capex ab. Ergo bewerten wir methodisch wir Buffet, mit dem Unterschied, dass wir den FCF nutzen.

ROCE

Das ROCE (Return on capital employed) drückt die Verzinsung des eingesetzten Kapitals aus. Allerdings setzen wir hier statt des Nettoergebnisses den Free Cash Flow (FCF) in den Zähler (oder zur Ermittlung der operativen Stärke den FCF plus Abschreibungen). Zwar weichen wir damit von der BWL ab, aber das Nettoergebnis ist uns bei IFRS/GAAP mittlerweile oft zu weit manipulierbar. Im Nenner nehmen wir das Eigenkapital plus Nettofinanzschulden bzw. abzgl. Nettofinanzposition plus sämtliche langfristige Rückstellungen wie Pensions- und Leasingverpflichtungen.

Begründung: Wir legen Wert auf eine valide und konservative Struktur der eigenen Kennzahlen, um eine realistischere Information über die Kapitalverzinsung ohne jegliches „Schönrechnen“ zu erhalten.

Deshalb verlassen wir uns nicht einfach auf die Gewinn- und Verlustrechnung. Denn die GuV wird durch IFRS/Gaap oft verzerrt – da die Cash Conversion Rate oft kleiner 1 ist, stellt das Nettoergebnis nicht die tatsächlichen „owner earnings“ dar. Der FCF ist da deutlich besser geeignet, denn hier werden sämtliche langfristigen Zahlungsverpflichtungen erfasst und nicht nur die Nettoschulden.

Das von uns ausgewiesene ROCE weicht schon deshalb von der „Banken-Denke“ ab, weil wir im Nenner auch alle langfristigen Zahlungsverpflichtungen berücksichtigen. Das gilt bei uns ebenso für die Enterprise-Value-Betrachtung (EV), weshalb die EV bei uns fast immer höher sind als üblicherweise genannt.

Owner Earnings

Die Owner Earnings stellen das Cash dar, das der Eigenkapitalgeber dem Unternehmen wegnehmen könnte, ohne es in seiner Ertragskraft zu schädigen. Sie errechnen sich aus dem Cashflow plus Abschreibungen abzgl. Investitionen, zudem -anders als bei Buffet- abzgl. Schuldentilgung.

Enterprise Value

Der Enterprise Value (EV) ist eine Messgröße für den Wert eines Unternehmens unabhängig von seiner Finanzierung. Er errechnet sich aus der Summe von Marktkapitalisierung zuzüglich Schulden minus Kassenbestand und minus anderer Aktiva, die unmittelbar in Cash umgewandelt werden könnten. Durch den Enterprise Value können Unternehmen miteinander verglichen werden. Die Kenngröße ist bei Übernahmen wichtig, um das notwenige Fremdkapital abzuschätzen. Der Cashbestand wird abgezogen, weil der Käufer dieses Unternehmens sofort darüber verfügen könnte. Die Schulden werden hinzuaddiert, weil er diese sofort übernehmen muss.